Testspiel Räpitz vs. Fortuna

[Weißer_Ronaldo]

Ich denke, das solltest Du tun. Denn es dürfte wenig hilfreich sein, denjenigen sofort zu beschimpfen, auch wenn es offensichtlich gerechtfertigt scheint. Aber dann würde er wohl gleich auf Durchzug schalten. Und dann hätte Dein Anruf nur den einen Effekt, dass Du Deinem Ärger Luft gemacht hast. Mehr aber auch nicht. Vielleicht kommt er nach einem vernünftigen Gespräch ja auch noch selbst zur Einsicht.

Das macht das Vorgefallene zwar auch nicht mehr rückgängig. Aber vielleicht führt es dazu, dass er sich zukünftig etwas mehr am Riemen reißt und so etwas möglichst nicht mehr vorkommt. Na, und eine persönliche Entschuldigung beim verletzten Spieler sollte wohl auch selbstverständlich sein.

[00gottschalk]

So wie ich diese Art von Spielern/Mensch gestern kennengelernt habe, ist da nichts selbstverständlich.
Was jeder "normale" Mensch als selbstverständlich erachtet.

Wir werden sehen, was bei dem Telefonat raus kommt.

ich werde es erstmal auf die ruhige Tour beginnen.

[workscouncil]

Das hat nichts mit Fussball zu tun, aber alles gute für euren verletzten Spieler!

[SG Zschortau]

gute Besserung und unbedingt,

Anzeige !!!

[lockhol62]

Ohne das dies in einer Rechtsberatung enden sollte, welche übrigens in dieser Form untersagt ist. Obwohl Fußball zu den kampfbetonten Sportarten zählt und Verletzungen durch den Gegner nicht ausbleiben, kann ein Foul, sofern es vorsätzlich und nur zum Zweck der Herbeiführung eines körperlichen Unwohlseins bestimmt ist, als Körperverletzung gem. des Strafgesetzbuches gewertet werden. Im Übrigen wird auch die Krankenkasse an einem Regress interessiert sein. Anbei ein Hinweis auf ein Urteil des Oberlandesgerichtes Hamm aus 2005. Hierbei geht es viel weniger um den Strafprozess sondern eher um die Thematik "Schadensersatz".

Hier der Auszug:

Körperverletzung: Fußballer muss für "Blutgrätsche" Schadenersatz leisten
Bei einem groben Foul droht dem Fußballspieler neben einer roten Karte auch eine Haftung auf Schadenersatz.

Hierauf wies das Oberlandesgericht (OLG) Hamm im Fall eines Fußballers hin, der während eines Spiels zwischen zwei Amateurmannschaften - ohne den Ball zu spielen - in das Bein seines Gegenspielers gegrätscht war. Das Landgericht hatte ihn zum Ersatz der hierdurch entstandenen Arzt- und Krankenhauskosten von mehr als 6.000 EUR verurteilt. Die hiergegen eingelegte Berufung hat der Fußballer nun nach einem rechtlichen Hinweis des OLG zurückgenommen.

In dem rechtlichen Hinweis hatte das OLG ausgeführt: Fußball sei ein sportliches Kampfspiel mit nicht unerheblichem Gefahrenpotential. Hier bestehe typischerweise auch bei Einhaltung der Wettkampfregeln oder bei geringfügigen Regelverstößen die Gefahr gegenseitiger Schadenszufügung. Jeder Spieler nehme daher grundsätzlich Verletzungen in Kauf, die auch bei regelgerechtem Spiel nicht zu vermeiden seien. Bei geringfügigen Regelverstößen in wettbewerbstypischen Risikolagen - wie z.B. bei übereifrigem Einsatz, bloßer Unüberlegtheit, wettkampfbedingter Übermüdung oder bloßem technischen Versagen - scheide damit eine Haftung regelmäßig aus. Verhaltensweisen eines Spielers, die sich noch im Grenzbereich zwischen kampfbetonter Härte und unzulässiger Unfairness bewegten, würden daher noch keine Schadenersatzansprüche begründen. Wenn allerdings die durch den Spielzweck noch gebotene Härte und damit die Grenze zur unzulässigen Unfairness überschritten werde, bestehe eine Haftung auf Schadenersatz. Dies sei bei einer "Blutgrätsche" der Fall (OLG Hamm, 34 U 81/05).

Ich wünsche an dieser Stelle gute Besserung.

Grüße

Chris

[00gottschalk]

Das Telefonat dauerte ca. 3 Min.

Ich hab ihm gesagt was durch seine Attacke alles zerstört ist.
Und was das berufl. und auch fussballtechnisch für Folgen für unseren Spieler haben wird.

Er sagt es war nicht mit Absicht.
Und er hat ihn am Knöchel getroffen und nicht am Knie.
Er hat sich dann wohl beim Sturz am Knie verletzt.
Als ich dann fragte ob man sich nicht mal entschuldigen kann.
Sagte er er wollte sich entschuldigen, doch wir haben ihn davon abgehalten.
Danach warf er uns vor, das wir uns nicht so auf dem Platz benehmen können.
Ich fragte ihn was das dann soll sich nach dem Spiel noch lustig zu machen, sogar als der Krankenwagen kam.
Davon wusste er nichts und er war auch nicht dabei.
Dan habe ich aufgelegt, da der Punkte erreicht war an dem ich wahrscheinlich unsachlich geworden wäre.

Keine Einsicht und keine Ambitionen sich im Nachinein zu entschuldigen.

[00gottschalk]

Dank dir Lockholz für die Ausführungen.

Dan scheidet eine Anzeige wohl aus.
Da der Ball durchaus im Spiel war.
Und dadurch auch die Absicht ausgelegt werden kann den Ball spielen zu wollen.

[justud]

Ich denke, dass man zunächst einmal berücksichtigen sollte - bei allem Zündstoff, den es hier gibt - ob der gefoulte Spieler selber überhaupt rechtliche Schritte einleiten will, oder ob es "nur" Mitspieler wollen.

Eine Strafanzeige und eine zivilrechtliche Klage auf Schadenersatz für die Arzt- und Behandlungskosten sowie in Form von Schmerzensgeld hat in meinen Augen ganz generell gesehen nur eine Chance auf Erfolg, wenn dem Schädiger vorgeworfen werden kann, in der konkreten Situation gar nicht den Ball treffen zu wollen bzw. zu können. Und das muss durch Beweisführung erfolgen. Da ein Spiel in den unteren Klassen selten auf Band aufgenommen wird, kann es sich dabei nur um Zeugenaussagen der Anwesenden handeln. Und das ist immer problematisch, denke ich, schon aufgrund verschiedener Interessen, Blickwinkel und Wahrnehmungsfähigkeiten der einzelnen Beteiligten...

Tipp: Fachanwalt für Sportrecht aufsuchen, Sachverhalt schildern und beraten lassen. Der RA kann Auskünfte auch dazu geben, in welcher Höhe ein Schmerzensgeldanspruch bestände. Strafanzeige kostet nix, aber bei einer zivilrechtlichen Klage müssen die Gerichtskosten vorgeschossen werden. Diese richten sich nach dem Gegenstandswert, also der Höhe des eingeforderten Schmerzensgeldes. Und im Falle einer Niederlage müssen zu den eigenen auch die gegnerischen Anwaltskosten getragen werden.

btw: Es kommt nicht darauf an, wie der Schiedsrichter entschieden hat. Wenn dieser nur gelb gibt und die Handlung nicht als grob unsportlich einschätzt, heißt das nicht, dass keine zivilrechtlichen Ansprüche bestehen können, da die Gerichte einen eigenen Entscheidungsspielraum besitzen. ABER: Der Beurteilung des Schiedsrichters kommt Indizwirkung zu!!! Also ist schon uU sehr entscheidend, wie der Schiedsrichter die Situation im Spielformular beurteilt hat.

informativ: http://www.anwalt.de/rechtstipps/schmer ... 04344.html

[Weißer_Ronaldo]

Dan scheidet eine Anzeige wohl aus.
Da der Ball durchaus im Spiel war.
Und dadurch auch die Absicht ausgelegt werden kann den Ball spielen zu wollen.

Genau da liegt das Problem. Man kann sich hundertmal sicher sein, dass etwas mit Absicht geschehen ist. Es muss aber, verständlicherweise, auch der einwandfreie Nachweis geführt werden können, dass es genau so und keinesfalls anders war. Ansonsten könnte man ggf. auch dem Verursacher unrecht tun. Und das macht es eben bei einer Kontaktsportart, die Fußball nun mal ist, so unheimlich schwierig, die Absicht (bzw. auch die billigende Inkaufnahme einer schweren Verletzung) zu beweisen.

Nichts desto trotz bleibt der Betreffende dennoch auf jeden Fall in einer moralischen Schuld. Auch wenn er jetzt am Telefon erst einmal angewiegelt hat, sollte auch bei ihm beim längeren Darüber-Nachdenken der Groschen gefallen sein. Er sollte sich für sein Fehlverhalten, mit oder ohne Absicht, entschuldigen. Naja, und vielleicht kann man sich ja auch bei dem Spieler erkundigen, ob und wie er ihn während der Zeit seiner "Behinderung" zumindest hier und da zur Seite stehen kann. Denn dass bestimmte Lebensumstände sich für diesen zumindest vorübergehend schwieriger gestalten, kann ja wohl nicht bestritten werden.

[Knipserverfahrn]

Das Telefonat dauerte ca. 3 Min.

Ich hab ihm gesagt was durch seine Attacke alles zerstört ist.
Und was das berufl. und auch fussballtechnisch für Folgen für unseren Spieler haben wird.

Er sagt es war nicht mit Absicht.
Und er hat ihn am Knöchel getroffen und nicht am Knie.
Er hat sich dann wohl beim Sturz am Knie verletzt.
Als ich dann fragte ob man sich nicht mal entschuldigen kann.
Sagte er er wollte sich entschuldigen, doch wir haben ihn davon abgehalten.
Danach warf er uns vor, das wir uns nicht so auf dem Platz benehmen können.
Ich fragte ihn was das dann soll sich nach dem Spiel noch lustig zu machen, sogar als der Krankenwagen kam.
Davon wusste er nichts und er war auch nicht dabei.
Dan habe ich aufgelegt, da der Punkte erreicht war an dem ich wahrscheinlich unsachlich geworden wäre.

Keine Einsicht und keine Ambitionen sich im Nachinein zu entschuldigen.

wenn ich das lese bin ich einfach nur erschüttert!
von wegen nur am knöchel getroffen.das sieht sogar ein Blinder mit Krückstock wie er unseren Spieler das Standbein wegtritt!!!
DAS WAR NUR FRUST!
und dann noch seine KOmmentare.völlig unseinsichtig.
bzw. die blöden Kommentare noch dazu......
Da verlier ich echt den Glauben an den Sportsgeist....

WIE 4-5 SPIELER EINEN GANZEN VEREIN INS NEGATIVE RAMPENLICHT BRINGEN KÖNNEN!!!

nicht mal ein kurzes "Entschuldigung"......

[Number_Ten]

Mit Sicherheit kann jeder Fussballer den Frust der Räpitzer verstehen! Dem jungen Burschen kann man wirklich nur das Beste für seine Genesung wünschen!!
Es ist schwer rechtliche Schritte mit Erfolg durchzuboxen. Vielleicht macht man einfach diesen Treter hier öffentlich. Dies wird bei ihm auf jedenfall nachhaltig zum Nachdenken anregen (was ja bisher nicht den Anschein macht).

[Weißer_Ronaldo]

Vielleicht macht man einfach diesen Treter hier öffentlich.

Wie man vielleicht schon in anderen Themen unschwer erkennen konnte, bin ich strikt gegen öffentliche Anprangerungen. Mit 3 Ausrufezeichen.

Ich möchte gar nicht alle Gründe, die dagegen sprechen, hier wieder aufführen müssen. Nur einen einzigen, den wohl auch jeder nachvollziehen kann: Was ist, wenn er es wirklich nicht mit Absicht getan hat (was sicherlich jetzt bei den Räpitzern zwar im ersten Augenblick nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen könnte, aber beim längeren Darüber-Nachdenken möglicherweise dennoch eine Möglichkeit wäre)? Nein, öffentliche Anpranger-Aktionen sind generell das falsche Mittel. Egal, um welchen Sachverhalt es sich dreht.

Nochmal: Der zurückbleibende Zweifel an einer Absicht entbindet denjenigen noch lange nicht von seiner moralischen Schuld. Inwieweit er dieser nachkommt, liegt einzig und allein in seinem Ermessen. Aber ein mittelalterlicher Pranger ist definitiv das falsche Mittel.

Darüber hinaus hat ja auch ein verantwortungsvoller Trainer einer Mannschaft die Möglichkeit, einen Spieler mit erzieherischen Maßnahmen auf sein Fehlverhalten (und sei es dabei "nur" die billigende Inkaufnahme einer schweren Verletzung) nachdrücklich hinzuweisen.

[Number_Ten]

Man darf an die Vernunft appellieren und davon ausgehen dass Fortuna das Ganze intern kritisch auswertet und als Verein auf Räpitz zukommt.

[00gottschalk]

Ich denke wir sollten es nun hier erstmal wieder gut sein lassen.
Der Spieler ist schwer verletzt und wird u.U. so schnell vor keinen Fussball mehr treten.
Viel wichtiger aber sind keine Folgeschäden für sein weiteres berufliches Leben.

Und am Ende ändert die o.g. Punkte weder eine Rote noch eine Gelbe Karte.
oder eine Anzeige, wie von einigen hier gefordert.
Oder ob sich der Foruna Spieler nun zwangsweise enstchuldigt oder es weiterin nicht begreift.

Wir als Verein werden den Spieler so gut es geht unterstützen.

Und damit bin ich hier fertig.

Allen ein Dankeschön für die Genesungswünsche- bleibt zu hoffen das so etwas nicht so schnell wieder vorkommt

[justud]

Völlig richtige Einsicht ... Nur: wer hat diesbzgl. hier im Forum das Feuer entfacht?